Ich sollte nicht hier sein
Ich ahnte, dass es halblegal sein könnte. Aber wenn das Schiff, auf dem ich zehn volle Tage verbringe, dermassen abgeschirmt ist, dass man als Passagier kein vernünftiges Foto machen davon kann, dann habe ich mir erlaubt, mal an die Grenze zu gehen. Schliesslich will man ja wissen, auf welchem Gefährt man sich eigentlich befindet. Darüber hinaus, das sagt meine Berufserfahrung, tut ein Blick von aussen ja jeder Organisation gut. Und sei es wie in diesem Fall auch nur, um zu checken, ob wir denn auf dem Schiff auch gut geschützt vor unbefugtem Zutritt wären. Jetzt weiss ich: Wir sind es. Das Tor im Hafen von Southampton stand, ich schwöre es, einladend weit offen. Weit und breit kein Verbotsschild. Also ging ich zielstrebig zum Quai, holte meinen Fotoapparat hervor und drückte ein paarmal ab. „You are not supposed to be there“, tönte es plötzlich hinter einem orangen Zaun hervor. Ich verzog mich unverzüglich. Denn nebst dem Gefühl der absoluten Sicherheit auf dem Schiff hatte ich ja jetzt auch ein Foto unserer Queen Mary 2 im Kasten.